Sie spinnen im Verborgenen ein reissfestes Netz, nutzen die Kraft ihres Amtes, spielen ihren familiären Hintergrund aus oder sind schlicht knallharte Egoisten: Machtmenschen schwingen sich im Thurgau wie überall auf der Welt an die Spitze. An der öffentlichen Führung vom Mittwoch, 15. September 2021 im Alten Zeughaus Frauenfeld entlarvt Historikerin Bettina Duttweiler Thurgauer Anführerinnen und Anführer und beleuchtet ihre Erfolgsstrategien – von der Kantonsgründung 1803 bis heute.
Macht ist manchen in die Wiege gelegt, andere schuften jahrelang, um an sie zu gelangen und noch mal andere ergreifen sie schamlos. Aber nicht nur in der Aneignung von Macht unterscheiden sich Menschen, sondern auch in deren Ausübung. An der Führung richtet Bettina Duttweiler den Fokus auf bekannte Thurgauer Persönlichkeiten wie Häberlin, Spuhler oder Anderwert und zeigt, dass es verschiedene Wege gibt, nach oben zu kommen und sich dort zu halten. Zur Sprache kommen vom Sockel gestossene Persönlichkeiten wie die Schriftstellerin Alja Rachmanowa oder die in ihrer Zeit unterschätzte Künstlerin Martha Haffter, die erst Jahrzehnte nach ihrem Tod den verdienten Ruhm erlangt.
Das Zeug zum Kopf?
Nach der Führung können die Gäste selbst zur Tat schreiten und mittels interaktiver Ausstellungsspur prüfen, ob sie Machtmensch genug sind, um sich im Thurgau zu bewähren – eine aufschlussreiche Horizonterweiterung, nicht nur für Thurgauerinnen und Thurgauer.
Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm der Ausstellung «Thurgauer Köpfe – Tot oder lebendig» im Alten Zeughaus Frauenfeld statt, startet um 18 Uhr und ist kostenlos. Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren, beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung über Museumswebsite erforderlich: historisches-museum.tg.ch
Quelle: tg.ch