Freiheit – aktuell, aus verschiedenen Gründen, in aller Munde. Samadhi, Moksha, Nirwana, Kaivalya sind Sanskrit Begriffe, welche schlussendlich Freiheit, Ablösung, Befreiung, Freilassung und dem Ziel der Yogawege entsprechen. Befreiung wovon? Schlussendlich von den Anhaftungen im Leben. Anhaftung an seinen nigelnagel neuen Mini, an den Gedanken der schönen Schuhe gestern im Schaufenster oder den gut sitzenden Yoga Bra. Aber schwieriger wird es, wenn wir an die verpassten Ferien am Meer oder wenn wir an unseren Partner denken. Nein, es geht nicht darum, dass wir sie/ihn nicht lieb haben oder gar gleichgültig durch die Welt laufen sollen. Es geht auch nicht darum, dass wir nichts besitzen sollen (der Bra sass perfekt!), sondern dass dasjenige „uns nicht besitzen“ sollte: unsere Laune, unser Fühlen, unser Denken. Schlussendlich nämlich ist es, laut Khalil Gibran, auch die Anhaftung an den Wunsch der Befreiung. Er schreibt treffend, dass wir nur frei sein können, wenn wir auch aufhören von Freiheit als Ziel und Erfüllung zu reden. Am besten vergleiche ich dies als langjährige Windsurferin mit dem Reiten auf den Wellen. Sie lernt mich mit dem Kreislauf „mitzugehen“ und nicht an ihr anzuhaften; keine als „gut“ oder als „schlecht“ zu bezeichnen. Was ist denn wirklich „gut“, was ist „schlecht“? Was ist richtig, was ist falsch? Meine persönliche „Eselsleiter“, sind die 3 S, die ich mich frage, wenn ein Entscheid ansteht:
– Shri: fühlt es sich harmonisch an?
– Satya: fühlt es sich echt an?
– Svatantrya: fühlt es sich befreiend an?So auch auf der Yogamatte: Was bei der Praxis richtig oder falsch ist, muss jede/r Yogi/ni selbst entscheiden.
Das bedeutet, dass jemand, der noch nie eine Minute zu spät ins Büro gekommen ist, im Yoga vielleicht mal seine Atmung nicht mit dem Metronom messen sollte und den Winkel zwischen Oberschenkel und Wadenbein genauso wenig. Wohingegen diejenigen, welche stets euphorische Luftschlösser planen und sich selten zur Realisierung durchringen, sehr genau ihre Fußgewölbe in Tadasana platzieren dürfen oder die Stellung ihrer kleinen Finger im Kopfstand. Denn schlussendlich spüren wir selber im Innersten, wo es eng ist, und wo Weite, Raum, Freiheit und Einfachheit hinein möchten. „To gain freedom is to gain simplicity“, so Joan Miro.
OM & simplicity ;-),
Kinga
Quelle
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