Alte Frauen in dunklen Gewändern, die andächtig vor einem Altar knien und Gebete vor sich hinmurmeln: So stellen sich viele das Leben in einem mittelalterlichen Frauenkloster vor. Dass dieses Bild ganz und gar nicht der Realität entspricht, zeigt Historikerin Claudia Sutter an der öffentlichen Führung im Schloss Frauenfeld vom Mittwoch, 11. August 2021.
Klöster waren während Jahrhunderten Zentren für Kunst, Wissen und Handel – so auch die früheren Frauenklöster im Thurgau. Die Nonnen lebten zwar ein Leben in Abgeschiedenheit, standen aber gleichzeitig in regem Austausch mit der Umwelt. Bauern lieferten ihnen Zinszahlungen ab, Kunst-Handwerker und Maler erstellten im Auftrag der Priorinnen kostbaren Kirchenschmuck und Pilger besuchten die Klöster als Wallfahrtsorte. Zudem wurde hinter den dicken Klostermauern zu Gericht gesessen und über Politik verhandelt.
Ob St. Katharinental, Münsterlingen, Paradies oder Feldbach – bis heute zeugen Schätze in der Sammlung des Historischen Museums Thurgau von der Blüte der Thurgauer Klöster in Frauenhand. An der Führung richtet Claudia Sutter den Fokus auf diese Preziosen und gibt aufschlussreiche Einblicke in das vielschichtige Leben der Nonnen, das viel mehr beinhaltete als nur Beten.
Die Veranstaltung startet um 18 Uhr im Schloss Frauenfeld, der Eintritt ist frei und es gilt eine Maskenpflicht. Beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung über Museumswebsite erforderlich: historisches-museum.tg.ch
Beitragsblid: In schmucken Kästchen wie diesem bewahrten Klosterfrauen besonders wertvolle Schriftstücke auf.
Quelle: tg.ch