Iris Sousa (Lernende), Andrea Gubler (Leitung Pflege und Betreuung) sowie Joelle Allenspach schneiden gemeinsam das Band durch und eröffnen somit den Campus Tertianum Zedernpark.
Während viele Alters- und Pflegeheime über Fachkräfte- und Nachwuchsmangel klagen, betreibt das Tertianum Zedernpark in Weinfelden ab sofort eine eigene Ausbildungsstation. Am Dienstag wurde der Campus Zedernpark eröffnet.
Im Beisein von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem aber der Lernenden des Tertianum Zedernpark, nannte Geschäftsführer Daniel Kübler, an der Einweihungsfeier vom Dienstagvormittag die Faktoren, auf denen die Idee für einen eigenen Campus basiert. «Wir waren in den letzten Jahren in der glücklichen Lage, dass wir hier einen sprunghaften und anhaltenden Anstieg von Jugendlichen und jungen Menschen hatten, die im Tertianum Zedernpark in die Berufsbildung einsteigen oder sich weiterbilden wollten. Auch durften wir feststellen, dass dieselben Menschen nach ihrer Ausbildung im Tertianum Zedernpark weiterarbeiten wollten, was uns in die Lage versetzte, unser eigenes Fachpersonal zu rekrutieren, zu schulen und ausbilden zu können. Tja, irgendwie machen wir etwas in der Mitarbeiterbindung richtig», fasste er sichtlich stolz zusammen.
Als Ort für Ausbildungen etablieren
Da das Tertianum Zedernpark auch auf der Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal gewesen sei, habe sich so eine eigene Ausbildungsstation (Campus) schon fast aufgedrängt. Und drittens sei die Initiative auch «eine mögliche und realisierbare Antwort auf den Pflegenotstand», so Daniel Kübler. Denn der Campus Zedernpark soll mittelfristig nicht nur dem eigenen Betrieb, bzw. der Tertianum Gruppe Vorteile bei der Integration und Rekrutierung von Fachkräften bringen, sondern auch anderen Institutionen und Heimen, die Pflege- und Betreuungsangebote für Menschen im Alter anbieten. «Wir wollen uns auch im Transaktionsumfeld – zum Beispiel in den Berufsschulen oder im Berufsinspektorat – als der Ort für Ausbildungen etablieren und auch Schulungen und Kurse für externe Lernende und Studierende aufbauen», blickte Daniel Kübler optimistisch in die Zukunft.
Lern-Oase im realistischen Umfeld
Doch was bietet der Campus Zedernpark, der vorerst von elf Lernenden und HF-Studierenden des Tertianum Zedernpark besucht wird, nun an? Im Campus wird eine vom realen Alltag geschützte Lern-Oase geschaffen, in der unter annähernd realistischen Bedingungen bestmöglich anstehende Ausbildungsinhalte vermittelt und geübt werden können. «Wir statten die Ausbildner im Campus mit genügend zeitlichen Ressourcen aus, sodass wir den Lernenden und den HF-Studierenden ein Setting anbieten können, bei dem wir eine gezielte, individuelle Förderung ermöglichen», erklärte Daniel Kübler. Das dabei auch die Gäste profitieren können, gehört selbstredend dazu.
Lernende sollen Lernende schulen
Doch dabei soll es nicht bleiben. Spätestens im dritten Lehrjahr werden die Lernenden auch im Campus gezielt an den späteren Arbeitsalltag herangeführt und entsprechend gefördert. So begleiten die Fachangestellte Gesundheit (FaGe) im dritten Lehrjahr die Lernenden der ersten beiden Ausbildungsjahre und wachsen so, unter der fachlichen Aufsicht der zuständigen Berufsbildnerin, in ihre Rolle als zukünftige Tagesverantwortliche hinein. HF-Studierende wiederum können einerseits erworbene Kompetenzen im Alltag und mit Begleitung anwenden und andererseits Wissen an die FaGE-Lernenden weitergeben und diese im Alltag als Bezugspersonen begleiten. Und zu guter Letzt können im Campus Zedernpark neuen Mitarbeitenden, Praktikanten wie auch Schnuppernden in einem auf Anleitung und Ausbildung ausgelegten Umfeld, Kultur, Struktur und Prozesse des Tertianum Zedernpark vermittelt werden. «Somit können wir gewährleisten, dass der Einstieg in die Organisation vom ersten Tag an optimal und immer gleich gestaltet ist», so Daniel Kübler.
Text und Foto: Christof Lampart – www.pressebureau.ch