Der neue Vorstand stellt sich zum Porträt beim Thurgauerhof.
Fasnachtsverband Schweiz (Hefari) wählte Heinz Hegetschweiler zum neuen Chef.
Die Corona-Pandemie sorgt zwar seit Monaten für Unruhe, Verunsicherung, Ärger und Probleme. Aber eine Nebenwirkung ist immerhin auf der positiven Seite zu verzeichnen: Weil der verabredete Tagungsort Thun wegen der neuen Vorschriften die Delegiertenversammlung nicht wie geplant durchführen konnte, hat die Schweizer Fasnacht schon zum zweiten Mal nach 2020 jetzt in Weinfelden (Thurgauerhof) getagt.
Der Fasnachtsverband Schweiz (Hefari, Helvetischer Fasnachtsring) hat dabei einen neuen Präsidenten erhalten. Nach 23 Jahren im Vorstand, davon 20 Jahre als Vorsitzender, ist Ferdi Segmüller, Altstätten, zurückgetreten. Es sei ihm eine grosse Ehre gewesen, für die schweizerische Fasnacht und dieses grosse, einmalige Brauchtum zu arbeiten, erklärte er. Segmüller wurde in Anerkennung seiner Leistungen für die Fasnacht und die Volkskultur zum Ehrenpräsidenten ernannt. Der Hefari kennt damit neu zwei Ehrenpräsidenten, neben Segmüller war es schon bisher Arnold „Noldi“ Bünter aus Lachen.
Neuer „oberster Fasnächtler der Schweiz“ ist Heinz Hegetschweiler, Schaffhausen. Er gehört dem Vorstand seit 2012 an, war bisher auch Mitglied der Geschäftsleitung und Delegierter des Schweizer Verbands in der Närrischen Europäischen Gemeinschaft (NEG) mit ihren acht Millionen Fasnächtlern und Karnevalisten. Hegetschweiler ist ein erfahrener Fasnächtler und auch Gastronom, der sich in der Schweiz und besonders der Nordostschweiz in Sachen Brauchtum bestens auskennt. Er erklärt die Annahme der Wahl und dankte für das Vertrauen all der Fasnachtsvereine. „Wir brauchen uns gegenseitig“, betonte Hegetschweiler.
Aus dem Vorstand zurückgetreten ist nach 12 Amtsjahren Lorenz Schnyder, Arbon, der zum Ehrenmitglied ernannt worden ist. Die übrigen zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder wurden wieder bestätigt, darunter aus dem Kanton Schaffhausen auch Verbandskassierin und Vizepräsidentin Beate Koller, Hallau, und J.J. Steinmann aus Frauenfeld. Als die drei für die Rechnungsrevision zuständigen Vereine wieder bestätigt worden sind die Rigi-Lüüt Küssnacht, die Schällegoggi-Zunft Rapperswil und der Carnaval de Sion.
Gesamthaft sind im Hefari als Dachverband 610 Vereine angeschlossen. Davon waren 160 in Weinfelden anwesend. Ebenfalls vertreten waren Gastdelegationen von Fasnachtsverbänden aus der deutschen Ortenau, aus Vorarlberg, aus Liechtenstein, aus Frankreich und von der Närrischen Europäischen Gemeinschaft.
Schwergewichtig befasste sich die Verbandsarbeit des Hefari in den letzten zwölf Monaten neben den Kursen und den Kontakten zu den Regionen speziell mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. So konnten für die Mitgliedervereine bei Ausfällen finanzielle Unterstützung aus Bundesgeldern vermittelt werden. Ebenfalls konnte ein Nachlass von fälligen Suisa-Gebühren erreicht werden.
Die nächstjährige Tagung findet am 7./8. Oktober in Bellinzona statt, jene von 2023 dann in Thun.
Quelle: ZVG (cj)
Fotos: Josias Clavadetscher