Erstjahrlehrling Lino besichtigte mit seinen Eltern Sabine und Stephan Schmid die Räume der Überbetrieblichen Kurse im Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden.
Im Gewerblichen Bildungszentrum Weinfeldenerhielten Eltern, Ausbildner und Lernende wertvolle Informationen rund um die vierjährige Schreinerlehre.
49 Schreinerlehrlinge EFZ und 10 Schreinerlehrlinge EBA haben vor wenigen Wochen ihre vierjährige Lehre begonnen. Einer von ihnen ist Lino Schmid aus Felben-
Wellhausen. Zusammen mit seinen Eltern Sabine und Stephan Schmid besichtigt er vor dem Informationsabend die Räumlichkeiten der Überbetrieblichen Kurse. «Ich habe mich im Rahmen der Berufswahl für einen handwerklichen Beruf entschieden und nach Schnupperlehren als Elektroinstallateur, Maler und Schreiner, bei der Schreinerei Bantli AG in Eschenz nun eine Schreinerlehre begonnen», sagt der junge Mann. Er ist begeistert von den ersten Wochen als Schreinerlehrling und fühlt sich «mega wohl» in seinem Lehrbetrieb.
Ausbildungsstand periodisch überwachen
«Wir möchten ihnen heute einen Überblick vermitteln über die vierjährige Lehrzeit und das Zusammenspiel zwischen Lehrbetrieb, Überbetrieblichen Kursen Berufsschule, Eltern und Lernenden», sagt Michael Brüschweiler, Mitglied der Berufsbildungskommission Verband Schreiner Thurgau. Er zeigt sich überzeugtdavon, dass der Schreinerberuf Zukunft hat und es sich lohnt, diesen «schönsten Beruf», wie er sagt, zu erlernen. Gemäss seinen Ausführungen wird der Bildungsplan als Grundlage der Ausbildung von den Verantwortlichen periodisch überwacht. Das Ausbildungsreglement verpflichtet den Lernenden, seine Ausbildung in einem Arbeitsbuch zu dokumentieren. Das Erarbeiten dieser Dokumentationen hat sowohl im Betrieb wie auch zuhause zu erfolgen. LautBrüschweiler hält der Ausbildner den Ausbildungsstand des Lernenden periodisch, in der Regel in jedem Semester, in einem Bildungsbericht fest. Dieser dient als Grundlage bei Standortbestimmungen, zeigt die Stärken und Schwächen auf und ermöglicht es, darauf einzugehen. «Dabei wird die Lehre als Ganzes betrachtet und es zählt nicht die Momentaufnahme», erklärt Brüschweiler.
Wettbewerb «Schreiner Chance»
Über die Überbetrieblichen Kurse, die insgesamt 44 Kurstage in den Räumen der Gewerblichen Berufsschule und im Weiterbildungszentrum Klingenbergim Rahmen von acht Kursen zur Durchführung gelangen, berichtet ÜK-Leiter Urs Müller. Er stellt den attraktiven Büroarbeitsplatz vor, den die Lernenden im Verlaufe dieser Überbetrieblichen Kurse erarbeiten. «In dieser Zeit erlernen die Lehrlinge die Handhabung mit Werkzeugen und Maschinen, aber auch dasProgrammieren und CNC-Fräsen», erklärt Müller. Fachlehrer Simon Mink ist soeben zurückgekommen von einer Reise nach Ecuador: «Ich habe dort Schreinereien besichtigt und gesehen, dass Lehren nicht üblich sind», sagt er und zeigt sich zufrieden über das hiesige Angebot an der Berufsschule. Dieses umfasst den Unterricht in Fachkunde, Lehr- und Hilfsmittel, und die Unterstützung der Lernenden. «Unseren Berufsschülern stehen neben den Lehrmitteln und dem Anschauungsmaterial Online-Lehrmittel und der Erfahrungsaustausch zur Verfügung», gibt der Fachlehrer zu verstehen. Stütz- und Freifachkurse sind ein wichtiges Ergänzungsangebot der Gewerblichen Berufsschule Weinfelden. «Der Schreinerberuf ist kreativ und verbunden mit viel Technik», fasst Mink seine Ausführungen zusammen. Chefexperte Pascal Graf präsentiert das Qualifikationsverfahren am Ende der Lehrzeit und hält fest: «Hier bekommen die Lernenden die Chance zu zeigen, was sie während ihrer Ausbildung schon alles gelernt haben». Der Wettbewerb «Schreiner Chance» soll auf die Abschlussprüfung vorbereiten und den Lernenden die Möglichkeit geben, selbständig einen Auftrag zu entwickeln und eine Dokumentation über die eigene Arbeit zu erstellen. Zum Abschluss präsentieren die Schreinerlehrlinge ihre Arbeit und somit auch ihren Lehrbetrieb anlässlich einer viertägigen Ausstellung in den Räumlichkeiten der Überbetrieblichen Kurse.
Text und Foto: Werner Lenzin