Claude Schreiber, eev Direktor, Sandro Cangina, Präsident EIT.thurgau und Thomas Keller, EIT.swiss Präsident, anlässlich der 101. Generalversammlung in Weinfelden.
Die Thurgauer Elektroinstallationsbranche blickt zuversichtlich ins neue Jahr, angesichts wachsender Lehrlingszahlen und wichtiger Entscheide für den neuen Berufsbildungscampus.
Aufgeräumte Stimmung an der 101. Generalversammlung von EIT.thurgau, dem Verband der Thurgauer Elektroinstallationsbranche. Präsident Sandro Cangina äusserte sich vor 65 Anwesenden, darunter 31 stimmberechtigten Mitgliedern, erfreut über die wieder steigenden Lehrlingszahlen.
Niveau-Check ernst nehmen
53 Elektroinstallateure und 36 Montageelektriker hätten im vergangenen Jahr die Ausbildung angetreten. Allerdings sei die Anzahl der Umwandlung von Lehrverhältnissen immer noch zu gross, legte der Präsident seinen Finger auf einen wunden Punkt. Die angebotenen Niveau-Checks seien, angesichts von 18 Umwandlungen oder Abbrüchen, doch nötig.
Die Voreinstufungen durch die Lehrbetriebe fielen vielfach zu hoch aus. Die Umstufungsempfehlungen sollten konsequenter befolgt werden, appellierte Cangina und rief dazu auf, die Ergebnisse des Niveau-Checks auch mit den Lernenden zu besprechen. Vor allem gelte es, allfällige Massnahmen vor Lehrbeginn einzuleiten.
Cangina: Türöffner für Betriebe
Die Bildungsrevision, die in der Grundbildung das Lernen aufgrund von Handlungskompetenzen einführt, sei für die Branche eine rechte Herausforderung. «Wir versuchen uns, hier einzubringen. Ich sehe meine Arbeit als Türöffner, aber durch die Tür gehen müssen die Betriebe selber», sagte Cangina, der zusammen mit dem übrigen Vorstand für eine weitere Amtszeit von drei Jahren bestätigt wurde.
«Unsere Zukunft liegt darin, dass unsere Lernenden auf dem Lehrstellenmarkt mitmachen können», verdeutlichte EIT.swiss-Präsident Thomas Keller in seinem Grusswort. An der Basis müsse der Weg in diese Zukunft gebaut werden. Insbesondere gelte es vermehrt, auch junge Frauen zu gewinnen und schon früh das Nachwuchspotential zu nutzen.
Thurgauer für EEV-Gremium nominiert
Claude Schreiber, Direktor der Schweizerischen Elektro-Einkaufs-Vereinigung (EEV), berichtete, dass die genossenschaftliche Organisation die Umsatzgrenze von 980 Millionen Franken überschritten habe. Davon profitierten die Genossenschaftsmitglieder wiederum im Umfang von Rückzahlungen. Ins neue Jahr sei die EEV gut, wenn auch etwas verhaltener gestartet. Nach zwei Rücktritten im Verwaltungsrat sei unter anderem ein Thurgauer, nämlich Markus Livet aus Sulgen, für die Ersatzwahl nominiert worden.
100-Jahr-Fest am 24. August
Für die nahe Zukunft strebe die EIT.thurgau an, ihr Netzwerk zusammen mit weiteren Verbänden zu vergrössern, sagte Cangina. Wichtige Entscheide im Zusammenhang mit dem neuen Berufsbildungscampus in Sulgen würden vorbereitet, während die Bildungsreform weitere Herausforderungen stelle. Schliesslich blickte der Präsident voraus auf einen Höhepunkt des laufenden Verbandsjahrs, die offizielle 100-Jahr-Feier am 24. August im Kornhaus in Romanshorn.
Text und Bild: Martin Sinzig