Soziale Kontakte, innovative Pflege: Ein Leben im Wohnheim bietet für Senioren viele Chancen
Die menschlichen Bedürfnisse ändern sich im Leben. Diese ernst zu nehmen, ist ein zentraler Punkt einer innovativen Pflege, wie sie das Tertianum Zedernpark in Weinfelden lebt.
Dass sich viele Betagte damit schwertun, ihr geliebtes Heim zu verlassen und in ein Alters- und Pflegeheim umzuziehen, ist nur allzu menschlich. Doch wenn man sich die Zeit nimmt, und das Für und Wider in dieser Sache abwägt, dann muss man sich schon fragen: warum sollte ich denn eigentlich nicht in ein Alters- und Pflegeheim zügeln?
Innovatives Pflegeverständnis wird gelebt
Zumindest, wenn man den Pflegebegriff so ernst nimmt, wie es das Tertianum Zedernpark in Weinfelden tut. Dass die Pflege hier, je nach Bedarf, kurativ (sie will den Menschen möglichst vollständig von seiner Erkrankung oder seinen Beschwerden heilen) oder palliativ (die Lebensqualität von Betroffenen und Familien wird am Lebensende verbessert) ist, gehört heute zum «normalen», Pflegeverständnis. Darüber hinaus fokussiert der «Zedernpark» aber auch auf die innovative Pflege. «Wir haben uns in den letzten Monaten intensiv Gedanken darüber gemacht, wie man die Langzeitpflege so gestalten kann, dass der Aufenthalt im Zedernpark für die Gäste zu etwas Besonderem wird», umreisst Geschäftsführer Daniel Kübler klar die Philosophie dessen, was er unter einer innovativen Pflege versteht.
Aktiv an Lebensgemeinschaft teilhaben
Zur solchen gehören neben einer gezielten Milieu-Gestaltung auf den Abteilungen auch Präventionsmassnahmen und regelmässige Bewegungs- und Stabilitätsübungen in Gruppen. Ein grosser Stellenwert geniesst die biografische Arbeit mit den Gästen. Dabei werden diese im Bestreben begleitet, ihre eigenen Lebenserfahrungen zu reflektieren, so dass sie diese bereichernd in den Alltag des Tertianum Zedernpark einbringen können. «Unsere Gäste sollen das Zusammenleben im Zedernpark verstehen und sich als wichtiges Mitglied dieser Lebensgemeinschaft begreifen. Und dabei realisieren, dass es sich zu jeder Lebenszeit lohnt, die eigene Umwelt aktiv mitzugestalten», erläutert Kübler.
Soziale Kontakte in der Krise
Doch der «Zedernpark» bietet noch etwas, das Aussenstehende oft gar nicht richtig realisieren: soziale Kontakte. Denn gerade diese sind im hohen Alter für viele immer weniger selbstverständlich, schwindet doch nach und nach der Kreis der Bekannten und Verwandten – bis man auf einmal zu vereinsamen droht.
Ganz anders ist die Lage im Tertianum Zedernpark: Spielnachmittage mit der Aktivierungstherapeutin, Diskussionsrunden mit Daniel Kübler und zahlreiche andere Veranstaltungen tragen das ihrige dazu bei, dass sich hier niemand allein fühlen muss. Gerade die gezielte soziale Interaktion ist wichtig, beruht doch ein Grossteil des Wohlbefindens der Gäste auf den zwischenmenschlichen Kontakten. «Der deutsche Religionsphilosoph Martin Buber sagte einmal: «Der Mensch wird am Du zum ich». Diese Erkenntnis ist für unsere Arbeit mit den Gästen zentral, weshalb wir uns ganz bewusst Zeit für die Begegnung und somit füreinander nehmen», so Daniel Kübler.
Text und Foto: Christof Lampart