Sie stellten den Massnahmenplan Geriatrie und Demenz 2022-2025 vor: Susanna Schuppisser, stellvertretende Chefin Amt für Gesundheit und Gesamtprojektleiterin, Andreas Schoenenberger, Chefarzt Medizinische Klinik Kantonsspital Münsterlingen, Regierungsrat Urs Martin, Chef Departement für Finanzen und Soziales, und René Walther, Vize-Präsident Verband Thurgauer Gemeinden und Gemeindepräsident Münsterlingen.
Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat am 29. Oktober den Massnahmenplan Geriatrie und Demenz für die nächsten vier Jahre präsentiert. Bewährte Strukturen werden gezielt weiter auf- und ausgebaut. Jeder Bezirk erhält neu eine kantonale Fachstelle Alter. Ein Fokus wird auf die Vernetzung und Zusammenarbeit in Richtung der integrierten Versorgung sowie auf Angebote für pflegende Angehörige gelegt.
Bis zum Jahr 2035 wird sich die Zahl der Menschen im Alter von 80 Jahren und mehr gegenüber 2019 verdoppeln. Chronische und Mehrfacherkrankungen wie auch die verschiedenen Formen von Demenz nehmen zu und bedingen angepasste medizinische, pflegerische und sozial unterstützende Massnahmen. Gleichzeitig sollen die Chancen genutzt werden, dass ältere Menschen länger im gesellschaftlichen Leben aktiv bleiben und ihre Kompetenzen und zeitlichen Ressourcen zum Wohl der Gesellschaft und der Familie einsetzen.
Im Jahr 2016 wurden mit dem Geriatrie- und Demenzkonzept 2016-2020 aus einem breit abgestützten Projekt die Grundlagen für eine bedarfsgerechte Gesundheits-versorgung der alten und hochaltrigen Bevölkerung im Kanton Thurgau gelegt. Die Massnahmen wurden ab Frühling 2017 geplant und umgesetzt, bedingt durch die Corona-Pandemie wurden sie vorerst für das Jahr 2021 verlängert.
Mit dem Massnahmenplan Geriatrie und Demenz 2022–2025 präsentiert der Regierungsrat nun das Folgeprogramm für die kommenden vier Jahre. Der Kanton Thurgau unterstützt die weitere Verankerung der bestehenden Angebote und erweitert sie. Die heute nur im Bezirk Arbon bestehende Drehscheibe RegioArbon wird so beispielsweise auf den ganzen Kanton ausgerollt und in eine kantonale Fachstelle Alter umbenannt. Ein weiterer Fokus wird auf die Vernetzung und Zusammenarbeit in Richtung der integrierten Versorgung sowie auf Angebote für pflegende und betreuende Angehörige gelegt. Schliesslich sind bewusst auch Mittel für innovative neue Projekte eingestellt.
Der vorliegende Massnahmenplan Geriatrie und Demenz 2022-2025 sieht Gesamtausgaben von 11.5 Mio. Franken für vier Jahre vor. Da ein Grossteil der Massnahmen über die Regelfinanzierung, insbesondere aus dem Krankenversicherungsgesetz, getragen wird und bestehende Rückstellungen aufgelöst werden, beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Objektkredit in der Höhe von 2.2 Mio. Franken, der im Rahmen des Budgets 2022 dem Grossen Rat zur Genehmigung vorgelegt wird.
Quelle: tg.ch