Kommunale Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Jasmin Gonzenbach-Katz und Pascal Mächler, Kantonale Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen 

Das Netzwerktreffen der Verantwortlichen für die Kinder- und Jugendförderung im Lebensraum Thurgau fand letzte Woche zum 8. Mal statt. Nach einem Einblick in die aktuellen Themen der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen des Kantons Thurgau, erzählten fünf Referentinnen und Referenten aus der Praxis in ihren Thurgauer Gemeinden. Den theoretischen Rahmen lieferte abschliessend Ivica Petrušić, Dozent und Projektleiter an der Hochschule Luzern.

Zur Fortführung und Vertiefung der Netzwerkarbeit im Bereich Kinder und Jugendförderung im Lebensraum Thurgau, lud die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen des Kantons Thurgau letzten Donnerstag nach Weinfelden. Jasmin Gonzenbach und Pascal Mächler der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen begrüssten die rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Fachorganisationen im Thurgauerhof und brachten sie sogleich auf den neusten Stand ihrer Tätigkeiten. Zu erwähnen sind vor allem die seit Anfang Jahr bestehende Liste der Ansprechpersonen für Kinder-, und Jugendfragen in den Politischen Gemeinden sowie die „Kampagne Kinder- und Jugendförderung wirkt!“. Ziel der Kampagne ist es, das Engagement der Akteure der offenen, verbandlichen und kirchlichen Kinder- und Jugendförderung im Kanton Thurgau sichtbar zu machen und die positiven Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Gesellschaft aufzuzeigen.  

Bevor der zweite Teil des Netzwerktreffens begann, begab sich Moderator Stefan Tittmann von der OST – Ostschweizer Fachhochschule ins Publikum und fing die Stimmung ein. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vor Ort, um etwas voneinander zu lernen. Diese Gelegenheit bot sich dem Publikum dann auch umgehend. In Kurzpräsentationen unter dem Titel „aus der Praxis für die Praxis“ erzählten fünf Referentinnen und Referenten aus ihren Gemeinden. Der Stettfurter Gemeinderat Ueli Bachofen referierte über den Prozess der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit, um einen Jugendtreff für die Gemeinden Matzingen, Stettfurt und Thundorf zu eröffnen. Die Sulgener Gemeinderätin Andrea Müller berichtete über die Zusammenarbeit der verschiedenen Gremien im Verein „Common“, der Offenen Jugendarbeit in den Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg. Reto Stacher des Bereichs Gesellschaft der Stadt Arbon informierte über die gemeinsame Strategie, die dazu führte, dass Arbon das UNICEF-Label „Kinderfreundliche Gemeinde“ erhielt. Die Bottighofer Gemeinderätin Marion Sontheim erzählte von den Bestrebungen ihrer Gemeinde in den Bereichen Bildungs- und Betreuungslandschaft. Und Isabelle Denzler, Vize-Gemeindepräsidentin aus Eschlikon betonte die Wichtigkeit von Chancengleichheit beim Prozess der Bildungslandschaft Eschlikon.

Den theoretischen Rahmen zum Thema der Veranstaltung lieferte dann zum Abschluss Ivica Petrušić, Dozent und Projektleiter am Institut für soziokulturelle Entwicklung an der Hochschule Luzern. Er präsentierte Resultate einer Studie mit über 1’500 Befragungen auf verschiedenen Ebenen aus dem Kanton Zürich und betonte dabei vor allem die Wichtigkeit von Kinder- und Jugendförderung im ausserschulischen Bereich: „Es braucht zwingend eine gemeinsame Definition und ein gemeinsames Verständnis für die ausserschulischen Bereiche der Kinder- und Jugendförderung.“ Dies sei sicherlich in der heutigen Zeit schwieriger geworden, da sich der Lebensraum der Jugendlichen nicht mehr mit den politischen Zuständigkeiten decke. Deshalb forderte er in einem Schlusswort dazu auf, Konzepte regional zu erstellen und sie in Gesetzen und Verordnungen zu verankern. 

Ivica Petrušić, Dozent und Projektleiter der Hochschule Luzern

Quelle: tg.ch

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