So könnte das eidgenössische Kompetenzzentrum eines Tages aussehen. Bild: Staufer & Hasler Architekten AG, Frauenfeld/JB Kempter Fitze AG, Frauenfeld
Lignum Ost setzt sich als Dachorganisation der Thurgauer Holzwirtschaft erfolgreich für den Einsatz des Baustoffs Holz ein. Imposante Projekte wurden bereits realisiert, die grössten kommen aber noch.
Quelle: Unser Thurgau
In aller Munde ist die Idee, mitten in Frauenfeld ein hölzernes Hochhaus mit 23 Etagen zu bauen und darin ein eidgenössisches Kompetenzzentrum für „Holztechnologie, Gebäude-IoT & Nachhaltigkeit“ einzurichten. Der hölzerne Leuchtturm würde weit über die Landesgrenze hinausstrahlen und wäre eines der höchsten Holzhochhäuser der Welt.
„Eine Jahrhundert-Chance“
Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 80 Millionen Franken, wovon die Hälfte durch den Erlös der Partizipationsscheine der Thurgauer Kantonalbank finanziert werden soll, der dem Kanton 127 Millionen Franken einbrachte. „Der Kanton Thurgau hat eine Jahrhundert-Chance, die nachfolgenden Generationen werden uns dafür dankbar sein“, sagt Simon Biegger, Lignum Ost Geschäftsführer und Initiant der Projektidee.
Der Kantonsrat wird die besten der 95 Projektideen dem Thurgauer Stimmvolk vorlegen, das im letzten Jahr bereits einem Objektkredit von knapp 40 Millionen Franken für einen Ergänzungsbau beim Regierungsgebäude in Frauenfeld zugestimmt hat, für den eine grosse Menge Käferholz aus dem Staatswald verarbeitet wird. Zudem wurde der Neubau der Doppelsporthalle in Frauenfeld bewilligt, die ebenfalls grösstenteils in Holzbauweise realisiert wird.
Der Lignum Ost Präsident und Kantonsrat Paul Koch leitete im Abstimmungskampf das Pro-Komitee, in dem alle Parteien vertreten waren. „Der Kanton Thurgau hat nach der Beton-Stahl- und Glasphase die richtige Richtung eingeschlagen“, sagte die Regierungsrätin Carmen Haag bei einer Veranstaltung von Lignum Ost.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends baute der Kanton Thurgau die ersten einstöckigen Bauten aus Holz, beispielsweise den Werkhof des kantonalen Tiefbauamts in Eschlikon. Etwa 14 Jahre später entstand am Kompetenzzentrum Arenenberg in Salenstein der erste mehrgeschossige Bürobau aus Holz, bei dem rund 70 Prozent vom Bauholz aus dem Schweizer Wald kamen, ein Drittel davon aus dem Thurgauer Staatswald. Carmen Haag bemerkte, dass der politische Wille da ist, nachwachsender Schweizer Rohstoff zu nutzen, die Holzproduktion als wichtige Waldleistung zu fördern, die Wertschöpfungskette in der Schweiz zu behalten sowie ökologisch und nachhaltig zu handeln.