Amerikanisches Bier Teil 3
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts war professionelles Bierbrauen in den USA fest in Deutscher Hand. Diese Brauereibesitzer wurden Bierbarone genannt. Einer der grössten davon war Adolphus Busch, welcher die Tochter des Bierbarons Eberhard Anheuser heiratete, um die, noch heute sehr bekannte Anheuser-Busch Brauerei zu gründen.
Busch war anscheinend sehr egozentrisch, aber er hatte auch eine sehr gute Nase fürs Geschäft. So war er doch der erste, welche sein Bier durch Pasteurisation stabilisierte und er verstand die Relevanz von nationaler Distribution.
Dazu kaufte er 5 Eisenbahnwägen mit Doppelwänden, welche er mittels Chemikalien in Schläuchen kühlen konnte, wodurch der mühsame Transport mit Eisblöcken unnötig wurde. Innert kürzester Zeit besass er 850 solcher Wägen und verkaufte in den ganzen USA.
Zum Ende der Prohibition (1933) schenkte ihm sein Sohn eine rote Pferdekutsche mit Clydesdale Pferden. Busch sandte diese Kutsche auf eine Werbetour durchs Land, inkl. dem Weissen Haus, diese Tradition blieb bis heute erhalten und stellen noch heute eines der Hauptwerbesymbole von Budweiser dar.
Ebenfalls im 19Jahrhundert wurden Biergärten populär. Diese waren aber nicht einfach nur simple Biergärten, wie wir sie aus Europa kennen. Nein, in den USA ist alles immer ein bisschen grösser und verrückter. So wurde da auch getanzt, gebowlt, es gab Zirkusaufführungen und im Biergarten von Pabst (Blue Ribbon Bier) z.B. gab es sogar eine Achterbahn und ein Minizug. Die BuschGardens Vergnügungspärke haben sich aus so einem Biergarten entwickelt.
Karin Patton ist eigentlich Anästhesie Pflegefachfrau, hat aber im Herbst 2014 mit ihrem Mann die Thurgauer Barfuss Brauerei gegründet und widmet sich seither mit viel Leidenschaft und Begeisterung dem Thema Bier. Die Biersommeliere liebt v.a. spezielle Foodpairings und spannende, historische Geschichten rund ums Bier und seine Herstellung.